Keine Entschädigung bei Verzicht auf verspäteten Flug: EuGH fällt Urteil

Du hast es sicherlich schon erlebt: Flugverspätungen können jede Reiseplanung durcheinanderbringen. Doch was passiert, wenn Du Dich entscheidest, einen verspäteten Flug gar nicht erst anzutreten oder Dich eigenständig um einen Ersatzflug kümmerst? Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat hierzu eine klare Linie gezogen, die Du unbedingt kennen solltest.

Reisende mit Koffer schaut auf ihre Armbanduhr.

Verzicht auf den Flug: Was bedeutet das für Deine Rechte?

Stell Dir vor, Dein Flug hat eine erhebliche Verspätung, und Du entscheidest Dich aus verschiedenen Gründen, nicht am Gate zu erscheinen oder sogar einen anderen Flug zu buchen. Vielleicht weil Du einen wichtigen Termin nicht verpassen möchtest oder einfach keine Lust hast, stundenlang am Flughafen zu warten. Doch wie steht es in einem solchen Fall um Deine Ansprüche auf Entschädigung?

EuGH-Urteil bringt Klarheit

Der EuGH hat in zwei Fällen, die Flüge von Laudamotion, einem Unternehmen des Ryanair-Konzerns, betrafen, eine wichtige Entscheidung getroffen. Beide Flüge waren von Düsseldorf nach Palma de Mallorca unterwegs und erreichten ihr Ziel mit mehr als drei Stunden Verspätung. Die betroffenen Passagiere hatten sich jeweils dazu entschieden, den Flug nicht anzutreten bzw. einen Ersatzflug zu buchen, und forderten später die pauschale Entschädigung von 250 Euro, die bei solchen Verspätungen normalerweise fällig wäre.

Das Urteil und seine Begründung

Der EuGH entschied, dass in solchen Fällen kein Anspruch auf die pauschale Entschädigung besteht. Die Begründung: Wenn Du Dich entscheidest, den Flug nicht anzutreten, erleidest Du aller Wahrscheinlichkeit nach nicht den eigentlichen Schaden, der durch die Verspätung entsteht – nämlich den Zeitverlust. Diese Entscheidung verdeutlicht, dass die Rechte von Fluggästen zwar umfangreich sind, aber auch ihre Grenzen haben.

Was bedeutet das für Dich?

Dieses Urteil ist ein wichtiges Signal für alle Reisenden. Es zeigt, dass die Entscheidung, einen verspäteten Flug nicht anzutreten, wohlüberlegt sein sollte. Zwar mag es in manchen Situationen sinnvoll sein, alternative Reisepläne zu machen, doch sollte Dir bewusst sein, dass dies Einfluss auf Deine Ansprüche gegenüber der Fluggesellschaft haben kann

Fazit: Ein Urteil mit Signalwirkung

Der Verzicht auf einen verspäteten Flug kann also weitreichende Konsequenzen haben. Dieses Urteil des EuGH macht deutlich, dass die EU-Fluggastrechte-Verordnung zwar Schutz bietet, aber auch ihre Grenzen hat. Bevor Du also das nächste Mal bei einer Verspätung vorschnell handelst, denke an die möglichen Auswirkungen Deiner Entscheidung. Die Fluggastrechte sind ein komplexes Thema, und dieses Urteil trägt dazu bei, sie besser zu verstehen.

Gibt es Probleme bei Deiner nächsten Flugreise? Dann wende Dich an das Team von Passengers friend! Wir helfen Dir, Deine Fluggastrechte durchzusetzen.