Am Flughafen Tokio kam es am 2. Januar zu einem erschütternden Unglück, als ein Passagierjet mit einem Transportflieger kollidierte und in Brand geriet. Trotz der kritischen Lage konnten sich alle fast 370 Passagiere retten, dank des blitzschnellen und bedachten Handelns von Pilot und Kabinenpersonal. Währenddessen traf die Crew des Transportfliegers ein tragisches Schicksal. Nun sind weitere Einzelheiten zum als „Wunder von Haneda“ bezeichneten Vorfall bekannt geworden.
Mehr zum Unglück am Flughafen Tokio und dem vorbildlichen Handeln der Crew und des Piloten erfährst Du in diesem Artikel.
Was war passiert?
Ein schwerwiegender Zwischenfall ereignete sich, als ein Passagierjet vom Typ Airbus A350 auf dem Landeanflug mit einem Transportflugzeug der Küstenwache vom Typ Dash 8 kollidierte. Der heftige Zusammenstoß führte zur Beschädigung des Treibstofftanks und Teilen des Motors des Passagierjets, was sofort zu einem Brand führte.
Wie die drei Piloten des Airbus A350 nach dem Unfall berichteten, sahen sie die Dash 8 nicht auf der Piste, auf der sie landeten. Erst kurz vor der Kollision bemerkte einer von ihnen ein „Objekt“, doch zu diesem Zeitpunkt war es bereits zu spät. Der Airbus A350 befand sich vor der Landung noch immer mit einer Geschwindigkeit von über 350 Kilometern pro Stunde und der Flughafen Tokio-Haneda ist bekanntlich sehr groß. Die hellen Lichter der Start- und Landebahn erschwerten wahrscheinlich das Erkennen von Lichtern an unerwarteten Stellen.
Die Dash 8-300 ist mit ihren knapp 26 Metern Länge im Vergleich zum Airbus A350 verhältnismäßig klein. Es war unklar, in welchem Winkel zur Piste sie sich im entscheidenden Moment befand. Selbst der Lotse hatte Schwierigkeiten, sie zu erkennen.
Fehlinterpretation und Missverständnis
Der Anfang des Unglücks scheint jedoch auf einen Fehler der Besatzung der Dash 8-300 der japanischen Küstenwache zurückzuführen zu sein. Gemäß dem aufgezeichneten Funkverkehr hatte der Airbus A350 die Erlaubnis zur Landung auf Piste 34 R erhalten. Die Besatzung der kleineren Maschine wurde angewiesen, bei Einfahrt C5 auf Rollweg C anzuhalten. Allerdings war die Anweisung des Lotsen offenbar missverständlich. Er sagte der Dash 8, sie solle „so weit wie möglich“ rollen, was der Kapitän fälschlicherweise als Startfreigabe interpretierte und auf Piste 34 R rollte. Er erklärte später, er sei davon ausgegangen, die Startfreigabe erhalten zu haben. Die Crew des A350 bemerkte anscheinend erst durch das Kabinenpersonal, dass auch ihr Flugzeug brannte. Dank des schnellen und bedachten Handelns des Piloten und des Kabinenpersonals konnten sich die fast 370 Passagiere aus dem brennenden Flugzeug in Sicherheit bringen.
Unglücklicherweise überlebte die Besatzung des Transportfliegers, außer dem Piloten, diesen tragischen Unfall nicht. Dieses Ereignis, nun als das „Wunder von Haneda“ bekannt, zeugt von der kritischen Natur von Sicherheitsmaßnahmen und Notfallreaktionen in der Luftfahrt.
Reaktion von Crew und Pilot: Unermüdlicher Einsatz in kritischen Momenten
Die Crew und der Pilot des in Tokio verunglückten Passagierjets zeigten beispielhaften Mut und Professionalität unter extremem Druck. Nach der Kollision mit einer Küstenwachenmaschine geriet das Flugzeug ins Schleudern. Trotz dieser gefährlichen Situation gelang es dem Piloten, das Flugzeug kontrolliert und auf der Nase liegend zum Stehen zu bringen.
Innerhalb von nur 18 Minuten führte die Crew alle 367 Passagiere und 12 Besatzungsmitglieder in Sicherheit. Dies geschah unter erschwerten Bedingungen: Passagiere waren verängstigt, Kinder schrien und Rauch füllte die Kabine. Die neunköpfige Flugbegleitung handelte schnell und überprüfte die Fluchtmöglichkeiten. Sie stellten fest, dass nur drei der acht Ausgänge benutzbar waren. Trotz des Rauchs bewahrten sie die Ruhe und instruierten die Passagiere, sich zu ducken, um Rauchinhalation zu vermeiden.
Die beiden vorderen Ausgänge des Flugzeugs waren zugänglich. Sofort begann die Besatzung, die Passagiere zu diesen Ausgängen zu führen und über Notrutschen zu evakuieren. Im hinteren Teil des Flugzeugs war nur ein Ausgang nutzbar. Ein Crewmitglied sah draußen Flammen und handelte sofort. Es eröffnete den linken hinteren Ausgang, ohne die übliche Erlaubnis des Cockpits. Dies ermöglichte eine zusätzliche Fluchtroute.
Passagiere, die zuerst den Boden erreichten, unterstützten andere am Fuß der Rutschen. Der Kapitän spielte eine entscheidende Rolle: Er überprüfte jede Reihe, um sicherzustellen, dass kein Passagier zurückblieb, und verließ als Letzter das Flugzeug um 18:05 Uhr – nur Minuten, bevor das gesamte Flugzeug in Flammen aufging.
Fazit
Das Unglück am Flughafen Tokio hat deutlich gemacht, wie entscheidend schnelles Handeln und Teamgeist in Notfällen sind. Die Airbus-Crew, konfrontiert mit einer unerwarteten Katastrophe, reagierte mit bemerkenswerter Professionalität. Dabei zeigten sie nicht nur technisches Können, sondern auch menschliche Umsicht. Trotz der dramatischen Umstände gelang es ihnen, fast 370 Passagiere sicher zu evakuieren. Dies war nur möglich, weil sie effizient zusammenarbeiteten und ruhig blieben, während sie unter extremem Druck standen.
Flugreisen gehören zu den sichersten Fortbewegungsmitteln, aber dennoch können unvorhergesehene Situationen auftreten, die eine Flugzeugnotlandung erforderlich machen. Willst Du für den Erstfall vorbereitet sein? Weitere Informationen zum Thema Flugzeugnotlandungen und wie man in solchen Situationen richtig handelt, findest Du in unserem Artikel: Flugzeugnotlandung: Ein Leitfaden zu Ursachen, Sicherheit und Passagierverhalten.
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Weiterführende Links
https://aeroreport.de/de/aviation/loeschflugzeuge-und-helikopter-die-fliegende-feuerwehr