Wie sicher ist Fliegen wirklich?

Es mag unmöglich erscheinen zu glauben, dass eine Metallröhre, gefüllt mit 300 Menschen, 50 Tonnen entflammbarem Treibstoff und über 100 Tonnen Metall, bei einer Geschwindigkeit von bis zu 1000 Kilometern pro Stunde und einer Höhe von über 10.000 Metern sicher sein kann! Immer wieder stellen sich Flugreisende deshalb die Frage: Wie sicher ist Fliegen wirklich?

Die Wahrheit ist, dass sich die Flugsicherheit im Laufe der Jahre stark weiterentwickelt hat. Die Fluggesellschaften tun ihr Bestes, um das Wohlergehen der Passagiere so gut wie möglich zu gewährleisten. In diesem Magazinartikel werfen wir einen Blick auf die Sicherheitsbilanz kommerzieller Flüge in den letzten Jahren. Zudem räumen wir mit einigen weit verbreiteten Mythen über die Sicherheit von Flugreisen auf. Egal, ob es Dein erster oder Dein hundertster Flug ist – wenn Du weißt, welche Vorkehrungen für die Sicherheit der Passagiere getroffen werden, bist Du hoffentlich entspannter und kannst Deine nächste Flugreise in vollen Zügen genießen!

Das Flugzeug – das (vermeintlich) sicherste Verkehrsmittel der Welt

Wie sicher ist Fliegen? Das ist eine Frage, die viele Reisende beschäftigt. Oft wird gesagt, das Gefährlichste am Fliegen ist die Fahrt zum Flughafen. Doch stimmt das wirklich? Ja das stimmt, denn Sicherheit hat beim Luftverkehr absolute Priorität. Man unterscheidet zwischen der Sicherheit im eigentlichen Flugbetrieb (Safety) und der Abwehr von gezielten äußeren Gefahren wie Terroranschlägen (Security). Ein stabiler technischer Betrieb und die Abwehr möglicher Bedrohungen von außen machen das Flugzeug zum vermeintlich sichersten Verkehrsmittel der Welt.

Statistische Analysen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, mit dem Flugzeug in Gefahr zu geraten, viel geringer ist, wenn man es mit einem einfachen Verkehrsmittel wie einem Auto vergleicht. So ist die Wahrscheinlichkeit, in einem Flugzeug zu verunglücken bei 0,0000004 Prozent, also 1 zu 7,22 Millionen (2018). Das ist 10-mal sicherer als ein Fußgänger auf der Straße ist.

In Bezug auf die Reisekilometer zeigen die Daten 0,006 Todesfälle pro 100 Millionen Reisekilometer für Flugzeuge, verglichen mit 0,7 für Autos – was darauf schließen lässt, dass Auto fahren eine der unsichersten Arten zu reisen ist. Das könnte jedoch trügerisch sein; 1000 km mit dem Auto zu fahren ist etwas ganz anderes als 1000 km mit dem Flugzeug zu fliegen. Flugzeuge legen eine größere Strecke schneller zurück, so dass es nur logisch ist, dass bei einem Langstreckenflug ein geringeres Risiko besteht, dass etwas passiert, als wenn man die gleiche Strecke in einem langsameren Tempo mit dem Auto fährt.

Wie wäre es, wenn wir die Sicherheit anhand der Stunden messen, die wir für eine Reise brauchen? Wie viel sicherer ist es zum Beispiel, eine Stunde Bahn zu fahren, als eine Stunde in einem Flugzeug zu fliegen? Nun, die Statistiken sind ziemlich aufschlussreich. In Flugzeugen sterben 16 Menschen pro 100 Millionen Personenstunden, in Bahnen und Bussen sind es nur 2 pro 100 Millionen Personenstunden. Es ist demnach also nach dieser Statistik sicherer, mit dem Bus oder der Bahn zu reisen als mit dem Flugzeug. An die Motorradfahrer: Macht nicht den Fehler zu behaupten, dass Fliegen gefährlicher ist als Motorradfahren – denn die Zahlen zeigen, dass das nicht stimmt. Beim Motorradfahren sterben mehr als 440 Personen pro 100 Millionen Personenstunden.

Fliegen wird immer sicherer

Vor allem in den letzten 20 Jahren rückte die Sicherheit im Flugverkehr an vorderste Stelle. Dank der Fortschritte in der Flugzeugkonstruktion sind Großraumflugzeuge nur noch selten Gegenstand tödlicher Unfälle. Außerdem wurden moderne Flugzeuge mit immer höheren Standards für die Reisesicherheit gebaut. Dadurch konnten fast alle Passagiere die meisten, vor allem kleinere, Unfälle überleben. Allein im Jahr 2019 waren mehr als zwei Milliarden Menschen in der Luft, aber nur 279 Menschen kamen bei Flugunfällen ums Leben. Das ist ein Beweis dafür, wie sicher der Luftverkehr geworden ist. Die Sicherheitsrichtlinien für die Luftfahrt werden ständig verbessert, um die Sicherheit der Reisenden zu versichern.

Dass die Sicherheit im Flugverkehr einen langen Weg hinter sich hat, können wir in den Statistiken sehen. Die Zahl der Todesopfer pro 100 Millionen Passagiere war zwischen 1962 und 1971 unglaublich hoch (> 100 Todesfälle), ist aber zwischen 2001 und 2013 auf weniger als zwei Personen pro 100 Millionen Passagiere im Jahr gesunken. Besonders interessant sind die von der AGCS dokumentierten regionalen Unterschiede: Fast 90 Prozent der tödlichen Unfälle in der Luftfahrt im Jahr 2012 ereigneten sich in Afrika oder Asien. Es wird vermutet, dass die viel älteren Flugzeugflotten und Sicherheitsstandards in diesen Regionen, von denen einige seit ihrem Einsatz in den USA oder Europa vor fünfzig Jahren nicht mehr aktualisiert wurden, die Ursache für diese unverhältnismäßig hohen Todeszahlen sind.

Wie wird beim Fliegen unsere Sicherheit gewährleistet?

Sicherheit hat beim Flugzeugbau oberste Priorität. Jeder Zentimeter und jedes Bauteil eines Flugzeugs unterliegt einem strengen Wartungsplan, um einen sicheren Flug zu gewährleisten. Wartung, Redundanz und Überwachung sind Schlüsselfaktoren, die das Fliegen zu einem sicheren Transportmittel machen. Bei diesen Maßnahmen werden sowohl Kleinteile als auch ganze Systeme im Flugzeug auf Probleme überprüft.

Sicherheitsvorkehrungen wie die doppelte oder dreifache Auslegung von Teilen geben Flugzeugen ein zusätzliches Sicherheitsnetz. Wenn eine Komponente ausfällt, kann eine andere ihre Funktion übernehmen, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen. Außerdem unterliegen die Flugzeughersteller strengen Vorschriften, so dass es keine „schnelle Lösung“ geben kann.

Moderne Avionik- und Navigationsgeräte sorgen für ein Höchstmaß an Sicherheit beim Fliegen. Von ausgeklügelten elektronischen Systemen, die die Position eines Flugzeugs genau bestimmen, bis hin zu Piloten, die körperlich fit sein müssen und immer bereit zum Fliegen sind. Darüber hinaus müssen alle Piloten als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme regelmäßige Trainingseinheiten in Flugsimulatoren und psychologische Tests absolvieren. Das soll sicherstellen, dass sie jede Situation meistern können, egal wie schlimm sie zu sein scheint.

Wenn es um äußere Gefahren wie Flugzeugentführungen und Sabotage geht, spielt die Flughafensicherheit eine wichtige Rolle bei der Risikominimierung. So kontrolliert sie die Koffer der Passagiere gründlich und überprüft das Personal und die Crew auf ihre Zuverlässigkeit. In der modernen Luftfahrt gibt es noch weitere Sicherheitsmaßnahmen wie verstärkte Cockpittüren, bewegte Bilder aller Passagiere und die Überwachung von schwarzen Listen mit gefährlichen Personen. Obwohl keine Situation hundertprozentig sicher ist, leisten diese Vorschriften einen wichtigen Beitrag dazu, dass Dein Flugerlebnis so sicher wie möglich ist.

Fazit

Die Flugsicherheit hat einen langen Weg hinter sich und entwickelt sich ständig weiter. Dank der vielen technologischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte, der zahlreichen Vorschriften und Schutzmaßnahmen sowie der zunehmenden Zahl an geschulten Fachkräften ist das Fliegen heute viel sicherer als je zuvor.

Auch wenn der Gedanke ans Fliegen manche abschreckt, kannst Du sicher sein, dass es strenge Maßnahmen zu Deinem Schutz gibt. Wenn Du Deinen nächsten Flug antrittst, brauchst Du Dich also nur zurückzulehnen, zu entspannen und die Reise zu genießen!

Wenn Du trotzdem Angst vorm Fliegen hast, können wir Dir unsere Tipps gegen Flugangst empfehlen. Gibt es Probleme wie Verspätungen oder Flugausfälle bei Deiner nächsten Reise? Dann zögere nicht, Dich an das Team von Passengers friend zu wenden! Wir helfen Dir, Deine Fluggastrechte durchzusetzen.