
„Hidden City Ticketing“ gilt seit Jahren als einer der bekanntesten Spartipps rund um die Flugbuchung. Das Prinzip dahinter klingt zunächst simpel: Man bucht einen Flug mit Zwischenstopp, steigt aber bereits am Umsteigeflughafen aus, weil der eigentliche Zielort so oft deutlich günstiger zu erreichen ist. Social-Media-Plattformen, Travel-Communities und sogar spezialisierte Suchmaschinen haben den Trend populär gemacht. Doch was viele Passagiere nicht wissen: Dieses Vorgehen kann erhebliche Nachteile haben.
Bevor man den vermeintlichen Trick nutzt, lohnt sich ein genauer Blick auf die Hidden City Ticketing Risiken. Denn auch wenn die Methode nicht strafbar ist, verstößt sie häufig gegen die Beförderungsbedingungen der Airlines und kann für Reisende teure oder unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen.

Wie funktioniert Hidden City Ticketing – und warum ist der Trick so beliebt?
Beim Hidden City Ticketing buchen Reisende eine Flugroute mit Zwischenstopp, steigen jedoch nicht am eigentlichen Endziel aus, sondern verlassen die Maschine bereits am Umsteigeflughafen. Der Grund: Komplexe Preisstrukturen führen dazu, dass Flüge mit zusätzlichen Segmenten oft deutlich günstiger sind als ein Direktflug zum eigentlichen Wunschziel.
Plattformen wie Skiplagged haben diesen Ansatz weltweit bekannt gemacht, indem sie gezielt Verbindungen anzeigen, bei denen der Zwischenstopp günstiger ist als das Ziel. In der Theorie spart man also Geld, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. In der Praxis jedoch wird häufig übersehen, dass diese Methode gegen die Beförderungsbedingungen vieler Airlines verstößt und Teil der Hidden City Ticketing Risiken ist, die regelmäßig für Ärger sorgen.
Wie Passengers friend bei echten Flugproblemen unterstützt
Hidden City Ticketing führt selbst nicht zu Entschädigungsansprüchen nach EU261, da das Nichtantreten eines Flugsegments eine bewusste Entscheidung des Passagiers ist und kein von der Airline verursachtes Problem. Wenn jedoch auf einer regulär geplanten Reise Verspätungen, Annullierungen, Umbuchungen oder verpasste Anschlüsse auftreten, unterstützt Passengers friend dabei, berechtigte Ansprüche gegenüber der Airline durchzusetzen. Wir prüfen kostenlos, ob eine Entschädigung möglich ist und übernehmen die gesamte Durchsetzung einfach, transparent und ohne Kostenrisiko.

Welche Risiken birgt Hidden City Ticketing wirklich?
Auch wenn Hidden City Ticketing auf den ersten Blick wie ein cleverer Spartipp wirkt, birgt es eine Reihe von Risiken, die vielen Reisenden nicht bewusst sind. Airlines haben in ihren Beförderungsbedingungen festgelegt, dass alle gebuchten Flugsegmente in der vorgesehenen Reihenfolge angetreten werden müssen. Wer davon abweicht, verstößt gegen den Vertrag – und muss mit Konsequenzen rechnen. Die wichtigsten Risiken im Überblick:
Tarifnachberechnung und Zusatzkosten
Airlines können im Nachhinein den regulären Preis für die tatsächlich geflogene Strecke berechnen. Dieser liegt oft deutlich höher als der ursprünglich gebuchte Tarif. In einigen dokumentierten Fällen wurden Passagiere im Nachgang aufgefordert, erhebliche Beträge nachzuzahlen.
Stornierung von Anschluss- und Rückflügen
Wird eine Teilstrecke nicht angetreten, kann die Airline sämtliche nachfolgenden Segmente automatisch stornieren. Vor allem bei Hin- und Rückflügen auf einem Ticket kann das dazu führen, dass Reisende ohne gültigen Rückflug dastehen.
Probleme mit Aufgabegepäck
Aufgegebene Koffer werden in der Regel bis zum Endziel durchgecheckt. Wer bei Hidden City Ticketing unterwegs früher aussteigen will, muss zwingend ohne Aufgabegepäck reisen. Andernfalls landet der Koffer am eigentlichen Zielort – und der „Trick“ funktioniert nicht.
Risiken für Vielflieger und Bonusprogramme
Airlines können Vielfliegerkonten sperren, Statuslevel entziehen oder Meilen stornieren, wenn sie feststellen, dass ein Passagier wiederholt Hidden City Ticketing betreibt. Für Vielreisende kann das ein erheblicher Verlust sein.
Unvorhersehbare Flugplanänderungen
Ein weiterer großer Nachteil: Fluggesellschaften ändern regelmäßig Flugrouten. Wird ein Flug kurzfristig umgeleitet oder durch einen Direktflug ersetzt, funktioniert Hidden City Ticketing nicht mehr. Im schlimmsten Fall landet man nicht am gewünschten Zwischenstopp, sondern ganz woanders.
Boarding-Verweigerung oder Befragungen
In Einzelfällen wurden Passagiere von Airlines befragt oder sogar nicht befördert, wenn der Verdacht bestand, dass sie Hidden City Ticketing nutzen wollten. Solche Situationen sorgen nicht nur für Stress, sondern können den gesamten Reiseplan gefährden.

Ist Hidden City Ticketing legal?
Hidden City Ticketing bewegt sich in einer rechtlichen Grauzone. Für Passagiere ist wichtig zu verstehen: Das Vorgehen ist nicht strafbar, aber es verstößt gegen die Beförderungsbedingungen, denen man beim Ticketkauf automatisch zustimmt. Genau daraus ergeben sich die meisten praktischen Konsequenzen.
Keine Strafbarkeit – aber Vertragsverletzung
Rein rechtlich begehen Passagiere durch Hidden City Ticketing keine Straftat. Es handelt sich nicht um Betrug oder eine verbotene Handlung im strafrechtlichen Sinne.
Trotzdem gilt:
- Jede Airline hat eigene Allgemeine Beförderungsbedingungen (ABB).
- Nahezu alle ABB schreiben vor, dass Flugsegmente in der gebuchten Reihenfolge vollständig angetreten werden müssen.
- Wer absichtlich nicht erscheint, verletzt den Vertrag, den er mit der Airline geschlossen hat.
Diese Vertragsverletzung ermöglicht es Airlines, Maßnahmen zu ergreifen: Tarifnachberechnung, Stornierungen, Sperrung von Bonuskonten etc.
Gerichtliche Auseinandersetzungen: Einzelfalllösungen
Einige Airlines haben in der Vergangenheit versucht, Passagiere wegen Hidden City Ticketing gerichtlich zu belangen. Die Ergebnisse fielen unterschiedlich aus, denn Gerichte entscheiden oft im Einzelfall, ob die Airline ausreichend nachweisen kann, dass der Passagier bewusst gegen die Beförderungsbedingungen verstoßen hat.
Wichtig:
- Ein rechtliches Verbot gibt es nicht,
- aber auch kein Recht darauf, den Trick sanktionierungsfrei zu nutzen.
Durchsetzung ist schwierig – aber Airlines werden konsequenter
Da Hidden City Ticketing durch Social Media und spezialisierte Suchseiten bekannter wurde, reagieren Airlines zunehmend strenger:
- Verbesserung der Erkennungssysteme
- Automatische Tarif-Neuberechnungen
- Einschränkungen bei Vielfliegerprogrammen
- Anpassungen der Preislogik auf bestimmten Routen
Konsequenz für Reisende
Rechtlich gesehen ist Hidden City Ticketing nicht verboten, aber es ist auch nicht geschützt. Der Passagier hat keinen Anspruch auf Kulanz, wenn die Airline eine Sanktion ausspricht.
Kurz zusammengefasst:
Erlaubt im rechtlichen Sinne. Aber nicht erlaubt im Sinne des Vertrags mit der Airline.
Fazit: Cleverer Spartipp oder unnötiges Risiko?
Hidden City Ticketing wirkt auf den ersten Blick wie ein smarter Trick, um bei Flugtickets Geld zu sparen. Die Realität ist jedoch deutlich komplexer. Zwar ist das Vorgehen rechtlich nicht strafbar, aber es verstößt gegen die Beförderungsbedingungen der Airlines – und genau hier entstehen die größten Probleme. Passagiere müssen mit Tarifnachberechnungen, Stornierungen, Gepäckproblemen, Verlust von Vielfliegerprivilegien und unvorhersehbaren Planänderungen rechnen.
Für die meisten Reisenden ist der mögliche Preisvorteil daher nur selten den Aufwand und das Risiko wert. Wer einfach und verlässlich ans Ziel kommen möchte, sollte transparent buchen und sich nicht auf Tricks verlassen, die jederzeit scheitern können. Bei echten Flugproblemen wie Verspätungen, Annullierungen oder Umbuchungen lohnt es sich dagegen, seine Rechte zu kennen und professionelle Unterstützung zu nutzen. Genau hier hilft Passengers friend: Wir setzen berechtigte Ansprüche für Passagiere durch – unkompliziert, transparent und ohne Kostenrisiko.


