
Du hast Dich wochenlang auf Deinen Urlaub gefreut – und dann das: Dein Flug ist verspätet, fällt ganz aus oder Du sitzt plötzlich ohne Anschlussflug am Flughafen. So etwas kann nicht nur den Start in die Reise vermiesen, sondern auch richtig Nerven kosten.
Was viele in diesem Moment nicht wissen: Du hast klare Rechte als Fluggast. Und in vielen Fällen steht Dir sogar eine Entschädigung von bis zu 600 € zu. Doch genau hier passieren oft die entscheidenden Fehler – meist aus Stress, Unsicherheit oder fehlender Information.
Fehler bei Flugproblemen sind keine Seltenheit. Viele Reisende sammeln keine Beweise, nehmen vorschnell Gutscheine an oder geben vorschnell auf, wenn die Airline ablehnt. Das führt dazu, dass berechtigte Ansprüche verloren gehen – obwohl die rechtliche Lage oft eindeutig ist.
Damit Dir das nicht passiert, zeigen wir Dir in diesem Artikel die 10 häufigsten Fehler bei Flugproblemen – und wie Du sie ganz einfach vermeidest. So bist Du im Ernstfall vorbereitet und kannst ruhig bleiben, wenn andere schon die Nerven verlieren.

Was passiert eigentlich bei einem Flugproblem – und worauf kommt es an?
Ein verspäteter Flug ist mehr als nur lästig – er bringt Zeitpläne durcheinander, verursacht Stress und kann zusätzliche Kosten verursachen, z. B. für Hotel, Verpflegung oder einen verpassten Anschlussflug. Noch gravierender wird es, wenn ein Flug ganz gestrichen oder kurzfristig umgebucht wird.
Zum Glück gilt in der EU die Fluggastrechte-Verordnung (EG Nr. 261/2004). Sie regelt, wann Dir als Passagier eine finanzielle Entschädigung und/oder Betreuungsleistung zusteht – vor allem bei:
- Verspätungen ab 3 Stunden
- kurzfristigen Annullierungen
- Überbuchung und verweigertem Boarding
- verpassten Anschlussflügen im Rahmen einer Buchung
Aber: Die Durchsetzung Deiner Rechte hängt stark davon ab, wie Du reagierst. Denn auch wenn die Rechtslage oft klar ist, nutzen viele Airlines die Unwissenheit oder Unsicherheit der Passagiere aus. In der Hektik am Flughafen passieren dann häufig kleine, aber folgenreiche Fehler.
Manche holen sich keine schriftliche Bestätigung der Airline, andere werfen Quittungen weg oder akzeptieren vorschnell Reisegutscheine. Viele fordern gar nichts ein – obwohl sie eigentlich Anspruch auf bis zu 600 € haben.
Genau deshalb ist es wichtig, die typischen Fehler bei Flugproblemen zu kennen – und zu wissen, wie man sie ganz einfach vermeiden kann. Im nächsten Abschnitt zeigen wir Dir die häufigsten Stolperfallen, die Dich im Zweifel Geld und Zeit kosten – und geben Dir Tipps, wie Du im Ernstfall klug und sicher reagierst.

Die 9 häufigsten Fehler bei Flugproblemen – und wie Du sie vermeidest
1. Keine Beweise sichern
Wenn der Flug sich verspätet oder gestrichen wird, verlassen sich viele Passagiere auf die Durchsagen am Gate oder auf die Anzeigetafel – und vergessen, den Vorfall zu dokumentieren.
Warum das ein Fehler ist: Ohne Beweise wird es später schwer, den Anspruch auf Entschädigung durchzusetzen.
Tipp:
→ Mache Screenshots von der Anzeige am Flughafen.
→ Fotografiere Boarding-Gates, Verspätungshinweise oder Info-Monitore.
→ Notiere Flugnummer, geplante und tatsächliche Abflugzeit, Gate und Strecke.
2. Keine schriftliche Bestätigung der Airline einholen
Viele Airlines geben keine offizielle Bestätigung über die Verspätung oder Annullierung heraus – es sei denn, man fragt gezielt danach.
Warum das ein Fehler ist: Mündliche Aussagen am Flughafen zählen nicht. Ohne schriftliche Bestätigung hast Du später kaum Chancen auf Entschädigung.
Tipp:
→ Frage gezielt nach einer E-Mail oder einem Ausdruck mit dem Grund und der Dauer der Verspätung oder Annullierung.
→ Alternativ: Fasse das Gespräch mit Airline-Personal selbst schriftlich zusammen und bitte um Bestätigung.
3. Quittungen für Zusatzkosten nicht aufheben
Wenn Du wegen einer Flugverspätung etwas zu essen kaufst, ein Taxi zum Hotel nehmen oder eine Nacht im Flughafenhotel verbringen musst – heb alles auf.
Warum das ein Fehler ist: Ohne Quittungen bekommst Du keine Erstattung, selbst wenn Du Anspruch darauf hättest.
Tipp:
→ Bewahre Belege auf – am besten fotografieren und digital sichern.
→ Auch kleine Beträge (z. B. Snacks, Wasser) können später erstattungsfähig sein.
4. Die Entschädigungsfrist verpassen
Viele Reisende schieben die Entschädigungsforderung wochen- oder monatelang auf – bis sie es irgendwann vergessen oder die Frist abläuft.
Warum das ein Fehler ist: Die Frist zur Geltendmachung beträgt in Europa drei Jahre. Danach ist Dein Anspruch verjährt.
Tipp:
→ Direkt nach der Reise prüfen, ob ein Anspruch besteht – je früher, desto besser.
→ Fristen notieren und aktiv bleiben.

5. Vorschnell auf Gutscheine oder „Goodies“ der Airline eingehen
Airlines bieten bei Problemen häufig schnell Gutscheine, Bonusmeilen oder Umbuchungen an – und verschweigen dabei, dass Du eigentlich Anspruch auf eine Auszahlung hast.
Warum das ein Fehler ist: Wer einen Gutschein akzeptiert, verzichtet oft (unbewusst) auf die gesetzlich geregelte Entschädigung in bar.
Tipp:
→ Nimm Angebote der Airline nicht sofort an – lies das Kleingedruckte.
→ Informiere Dich, ob Dir zusätzlich eine Entschädigung zusteht.
6. Ohne rechtliche Unterstützung bei der Airline fordern
Viele versuchen, ihre Entschädigung direkt bei der Airline einzufordern – und scheitern an komplizierten Formularen, Standardantworten oder langen Wartezeiten.
Warum das ein Fehler ist: Airlines lehnen berechtigte Ansprüche oft mit vorgefertigten Textbausteinen ab. Ohne rechtlichen Druck bleibt man schnell auf den Kosten sitzen.
Tipp:
→ Hole Dir Unterstützung – z. B. durch Fluggastrechteportale wie Passengers friend
→ Bleibe bei Ablehnung hartnäckig und dokumentiere jeden Schritt.
7. Keine Reiseabsicherung wie PF Gold im Vorfeld abschließen
Oft denken Reisende erst an rechtliche Absicherung, wenn das Problem schon eingetreten ist – dann ist es meist zu spät.
Warum das ein Fehler ist: Viele Schutzleistungen oder Services müssen vor der Reise abgeschlossen werden, nicht rückwirkend.
Tipp:
→ Informiere Dich vor der Reise über Möglichkeiten zur Flugabsicherung. Wir empfehlen unsere Flugabsicherung PF Gold: PF Gold schützt Dich vor den finanziellen Folgen von Flugproblemen – automatisch und ohne Aufwand.
Bei Verspätung, Annullierung oder Umbuchung fordern wir die Dir zustehende Entschädigung für Dich ein.
→ Prüfe, ob Kreditkarte, Reiseveranstalter oder Airline bereits Leistungen beinhalten.
8. Flugänderungen unterschätzen
Wenn sich nur die Abflugzeit ändert oder ein kurzer Zwischenstopp eingefügt wird, glauben viele, dass sie keinen Anspruch auf Entschädigung haben.
Warum das ein Fehler ist: Auch Flugzeitverschiebungen, Umbuchungen oder Umleitungen können unter die Entschädigungsregelungen fallen – vor allem, wenn Du dadurch später als 3 Stunden ankommst.
Tipp:
→ Prüfe jede Änderung, auch wenn sie „klein“ wirkt.
→ Notiere geplante und tatsächliche Zeiten – auch bei Anschlussflügen.
9. Die Entschädigung gar nicht erst einfordern
Der größte Fehler ist, sich nicht zu wehren – aus Unsicherheit, Zeitmangel oder der Annahme, dass „es sich eh nicht lohnt“.
Warum das ein Fehler ist: Laut EU-Recht stehen Dir je nach Strecke bis zu 600 € Entschädigung pro Person zu – unabhängig vom Ticketpreis.
Tipp:
→ Informiere Dich bei Flugproblemen grundsätzlich über Deine Rechte.
→ Auch bei günstigen Tickets oder Billigfliegern gelten die gleichen Regeln.
✅ Fazit: Wissen schützt
Flugprobleme lassen sich oft nicht verhindern – aber wie Du darauf reagierst, liegt in Deiner Hand. Wer gut informiert ist und typische Fehler vermeidet, kann seine Ansprüche souverän durchsetzen – und aus einem schlechten Reisetag zumindest noch etwas Gutes machen.
Gibt es Probleme bei Deiner nächsten Flugreise? Dann wende Dich an das Team von Passengers friend! Wir helfen Dir, Deine Fluggastrechte durchzusetzen.
Fehler | Warum es problematisch ist |
---|---|
Keine Beweise sichern | Ohne Screenshot oder Foto kein Nachweis |
Keine schriftliche Bestätigung | Mündliche Aussagen zählen nicht |
Quittungen wegwerfen | Zusatzkosten lassen sich nicht belegen |
Frist versäumen | Nach 3 Jahren verjährt der Anspruch |
Gutscheine annehmen | Du verzichtest möglicherweise auf Geld |
Ohne Hilfe fordern | Airlines lehnen oft unbegründet ab |
Keine Absicherung vorher | Schutz ist meist nur im Voraus möglich |
Flugänderung ignorieren | Auch Umwege oder Zeitverschiebungen zählen |
Entschädigung nicht einfordern | Bis zu 600 € gehen verloren |