Man sieht die Anzeigetafel im Flughafen mit unterschiedlichen Flugnummern.

Du hast dich bestimmt schon mal gefragt, was die Flugnummern auf deinem Ticket zu bedeuten haben, oder? Es gibt nicht immer nur eine Flugnummer für einen Flug. Codesharing ist die Vermarktung desselben Fluges unter mehreren Flugnummern. Wenn Du beispielsweise einen Flug über Eurowings buchst und auf deinem Ticket eine andere Fluggesellschaft als ursprünglich gebucht aufgeführt ist, handelt es sich um einen Codeshare-Flug. Durch Codesharing können Fluggesellschaften nämlich mehr Flugtransfers und Ziele anbieten und Passagiere zu diesen Zielen befördern, was wiederum vorteilhaft sowohl für die Fluggesellschaften selbst, als auch für die Passagiere ist.

Welche Airline haftet bei Verspätungen, Flugausfällen oder gar bei Überbuchungen?

Für während des Fluges auftretende Probleme ist in den meisten Fällen die Fluggesellschaft verantwortlich, die den Flug durchgeführt hat. Ein Beispiel: Du möchtest gerne mit der Airline Eurowings von Berlin nach Los Angeles fliegen. Dabei hast Du einen Flug mit Zwischenstopp in Amsterdam gebucht. Du bekommst Deine Flugtickets und wunderst Dich jetzt, warum auf Deinem zweiten Ticket nicht Eurowings, sondern „operated by KLM“ als ausführende Fluggesellschaft aufgeführt ist. Wenn Dein Anschlussflug aus Amsterdam Dir nun Probleme bereitet, musst Du Klage bei KLM einreichen, da sie die eigene Flotte und die Flugzeuge ihrer Mitarbeiter für die Durchführung des Fluges verwendet und dementsprechend Verantwortung übernehmen muss. Treten bei Deinem ersten Flug Probleme wie z.B. ein verspäteter Abflug auf, musst Du Dich bei Eurowings beschweren.

Mögliche Schadensersatzansprüche laut EU-Verordnung Nr. 261/2004 kannst Du für Flüge mit Ursprung in der Europäischen Union oder für Flüge in die Europäische Union von Fluggesellschaften mit Sitz in der Europäischen Union geltend machen.

Bei Codeshare – Flügen müssen jedoch alle Flüge einer Buchung als ein Ganzes betrachtet werden. Da in unserem Beispiel beide Fluggesellschaften ihren Hauptsitz in der EU haben, gelten die typischen Entschädigungsregeln nach der EU-Verordnung Nr. 261/2004. Würdest Du allerdings erst in New York umsteigen und mit beispielsweise United Airlines weiterfliegen, gelten diese Regeln nicht, da die Airline außerhalb der EU operiert und auch nicht ihren Hauptsitz innerhalb der EU hat. In diesem Beispiel kannst Du leider keine Entschädigung nach der EU-Fluggastrechteverordnung einfordern.

Codesharing bringt Vor- und Nachteile

Fluggesellschaften können durch Codesharing ihr Streckennetz ausweiten, ohne eigene Flüge durchzuführen. Dies ist natürlich auch gleichzeitig ein großer Vorteil für Euch als Fluggäste, da Ihr somit bei einer Airline ein Ticket zu einer Destination buchen könnt, die die besagte Airline nicht selbst anfliegt. Insbesondere von Interesse ist ebendiese Vorgehensweise innerhalb der Erkundung neuer Märkte. Zudem werden Flüge schneller ausgebucht, da sie von mehreren Airlines angeboten werden.

Der Passagier profitiert, da er bei seiner gewohnten Fluggesellschaft in seiner Landessprache und seiner Landeswährung buchen, bezahlen und sich bei Problemen dort beschweren kann. Auch gesammelte Meilen werden für die Passagiere von einem Codesharing-Flug zusammengelegt, sodass Du einfacher an Deine Prämien kommst. Ein Nachteil kann für Passagiere entstehen, welche mit einer Fluggesellschaft befördert werden, die sie eigentlich nicht gebucht haben. Diese entspricht potenziell nicht dem gewählten Qualitätsstandard oder nimmt für spezielle Leistungen Zuschläge, die während der ursprünglich gebuchten Gesellschaft gewöhnlich bereits im Preis enthalten sind.

Der Ausbau des Airline-Netzwerks ist auch für die Kunden von Vorteil und die durchgängige Gepäckabfertigung im Zusammenhang mit Codesharing erleichtert das Reisen.

Weniger positive Auswirkungen des Codesharings können auch vorkommen. So sind beispielsweise die ausführenden Fluggesellschaften nicht immer sofort identifizierbar und Du als Passagier weißt möglicherweise nicht, mit welchem Flugzeug Du letztendlich fliegst.

Daher können die Erwartungen an den Service oder das Produkt an Bord nicht vollständig erfüllt werden. Gleichzeitig hat die Europäische Union eine Verordnung erlassen, die die sofortige Weitergabe von Identifikationscodes für Passagiere vorschreibt, die jedoch nicht so einfach zu verwenden ist.


Fazit

Codesharing ist zweifellos eine der komplizierteren Aufgaben in der Luftfahrt und sorgt auch häufig für Verwirrung. Wenn Du jedoch das Prinzip kennst, sollten Dein Flüge mit mehreren Codes keine Probleme mehr bereiten!

Kommt es bei Deiner Reise zu Flugverspätungen oder -stornierungen? Bitte wende Dich an das Team von passengersfriend.com! Wir helfen Dir gerne, Deine Fluggastrechte durchzusetzen!

Weiterführende Links:


https://www.fti.de/blog/reise-news/von-uns/erklaerung-codesharing/

https://www.airliners.de/so-funktioniert-code-sharing/33165

https://www.fti.de/blog/reise-news/von-uns/erklaerung-codesharing/