Sicher fliegen – das waren die 10 sichersten und unsichersten Airlines 2023

Die unsichersten Airlines

Platz 10: Mahan Air (Iran)

Mahan Air, eine private iranische Fluggesellschaft, die 1991 von einem Sohn des damaligen Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani gegründet wurde, belegt den zehnten Platz auf der Liste der unsichersten Airlines. Aufgrund internationaler Sanktionen gegen den Iran ist Mahan Air gezwungen, hauptsächlich auf ältere, gebrauchte Flugzeuge zurückzugreifen, was zu einer durchschnittlichen Flottenalter von 27,8 Jahren führt. Obwohl in den letzten 30 Jahren drei Flugzeuge totalverloren gingen, gab es glücklicherweise keine Todesopfer bei diesen Unfällen. Ein zusätzliches Risiko für die Airline stellt die politische Situation im Iran dar, die einen weiteren Unsicherheitsfaktor darstellt.

Platz 9: Vietnam Airlines (Vietnam)

Vietnam Airlines, die staatliche Fluggesellschaft Vietnams und Mitglied der Skyteam-Allianz, die auch Air France-KLM umfasst, rangiert auf Platz 9 der unsichersten Airlines. Trotz ihrer Zugehörigkeit zu einer renommierten Allianz verzeichnete die Airline in den letzten zehn Jahren 18 ernste Zwischenfälle, was Fragen hinsichtlich ihrer Sicherheitsstandards aufwirft. Ein besonders tragischer Vorfall ereignete sich 1997, als eine Tupolev 134 beim Anflug auf den Flughafen Phnom-Penh-Pochentong abstürzte, bei dem von 66 Insassen tragischerweise nur ein einjähriges Baby überlebte.

Platz 8: China Eastern Airlines (China)

China Eastern Airlines, mit Hauptsitz in Shanghai, begann ihren Betrieb im Jahr 1988 und ist heute eine der führenden Fluggesellschaften Chinas. In den letzten 30 Jahren musste die Airline zwei Totalverluste ihrer Flugzeuge hinnehmen, bei denen insgesamt 137 Menschen ums Leben kamen.

Ein besonders schwerer Vorfall ereignete sich am 21. März 2022, als eine Boeing 737 der Fluggesellschaft während des Landeanflugs nahe der Stadt Wuzhou aus einer Höhe von fast 9.000 Metern innerhalb von nur eineinhalb Minuten zu Boden stürzte. Trotz eines kurzzeitigen Aufbäumens zerschellte das Flugzeug schließlich in einem Waldgebiet, wobei alle 132 Insassen tragischerweise ihr Leben verloren. Dieser Vorfall markiert einen der dunkelsten Momente in der Geschichte der Airline und unterstreicht die ständige Notwendigkeit von Sicherheitsüberprüfungen und Verbesserungen.

Platz 7: Air India (Indien)

Air India, die einst staatseigene Fluggesellschaft Indiens, ging im Oktober 2021 in den Besitz von Tata Sons über, einem großen Konglomerat der Tata-Gruppe. Mit dem neuen Eigentümer am Steuer verfolgt Air India ambitionierte Ziele und hat kürzlich eine Bestellung von 470 neuen Jets aufgegeben, was auf eine bedeutende Erneuerung und Expansion der Flotte hindeutet.

Trotz dieser positiven Entwicklungen weist die Sicherheitsbilanz der Airline in den letzten zehn Jahren 23 ernste Zwischenfälle auf, was Anlass zur Besorgnis gibt. Der letzte Totalverlust eines Flugzeugs ereignete sich im Jahr 2014, und bemerkenswerterweise gab es in den letzten 30 Jahren bei Unglücken keine Todesopfer. Ein wesentlicher Risikofaktor, der von Jacdec hervorgehoben wird, ist jedoch die begrenzte Fluginfrastruktur in Indien, die zusätzliche Herausforderungen für die Flugsicherheit darstellt.

Platz 6: Aeroflot (Russland)

Aeroflot, die 1992 gegründete staatliche Fluggesellschaft Russlands, hat seit 1993 zwölf Totalverluste mit 136 Todesopfern in ihrer Sicherheitsbilanz zu verzeichnen, was ihre Position in der Luftfahrtindustrie belastet. Ein tragischer Vorfall ereignete sich am 5. Mai 2019, als ein Sukhoi Superjet 100 während einer Notlandung in Moskau Feuer fing und 41 Menschen nicht mehr gerettet werden konnten.

Die aktuelle Situation verschärft sich für Aeroflot durch die geopolitischen Spannungen nach Russlands militärischem Eingriff in der Ukraine. Aufgrund internationaler Sanktionen ist die Airline nicht in der Lage, Ersatzteile für ihre westlichen Flugzeugmodelle zu beschaffen, was das Risiko von Zwischenfällen zusätzlich erhöht und die Herausforderungen in Bezug auf die Aufrechterhaltung der Flugsicherheit verstärkt.

Platz 5: Ethiopian Airlines (Äthiopien)

Ethiopian Airlines, als Mitglied der renommierten Star Alliance, bedient 125 Ziele weltweit und repräsentiert damit die staatliche Fluggesellschaft Äthiopiens mit Stolz und Tradition. Die Sicherheitsbilanz zeigt jedoch seit 1993 insgesamt 18 schwere Zwischenfälle, die die Airline vor Herausforderungen stellen.

Einer der tragischsten Momente in ihrer Geschichte ereignete sich am 10. März 2019, als eine Boeing 737 Max kurz nach dem Start in Addis Abeba abstürzte, wobei alle 157 Menschen an Bord ihr Leben verloren. Die Ermittlungen ergaben, dass der Absturz auf ein ähnliches Problem zurückzuführen war, das auch beim Lion Air Flug 610 auftrat: eine fehlerhafte Steuerungssoftware, über die die Piloten nicht ausreichend informiert waren, was zu diesem verheerenden Ereignis führte.

Platz 4: Egypt Air (Ägypten)

Egypt Air, die staatliche Fluggesellschaft Ägyptens, die bereits 1932 ihren Betrieb aufnahm, ist ein stolzes Mitglied der Star Alliance. Trotz ihrer langjährigen Geschichte und Partnerschaft mit führenden Airlines wie Lufthansa, hat Egypt Air in den letzten 30 Jahren fünf Totalverluste zu verzeichnen.

Ein besonders tragischer Vorfall ereignete sich in der Nacht zum 19. Mai 2016, als ein Airbus A320 über dem Mittelmeer abstürzte und alle 66 Menschen an Bord das Leben verloren. Obwohl anfänglich ein Anschlag vermutet wurde, deuteten Untersuchungen französischer Experten später darauf hin, dass eine im Cockpit entzündete Zigarette ein Feuer verursacht haben könnte, was zu dem verheerenden Unglück führte.

Platz 3: Lion Air (Indonesien)

Lion Air, eine indonesische Fluggesellschaft, die im Jahr 2000 gegründet wurde, hat sich in der Jacdec-Datenbank aufgrund negativer Sicherheitseinträge einen Namen gemacht. In den letzten drei Jahrzehnten musste die Airline acht Totalverluste mit insgesamt 214 Todesopfern hinnehmen. Ein besonders tragischer Vorfall ereignete sich Ende Oktober 2018, als eine Boeing 737 Max kurz nach dem Start in Indonesien abstürzte. Die Untersuchung ergab, dass eine fehlerhaft programmierte Steuerungssoftware für das Unglück verantwortlich war, das 189 Menschen das Leben kostete. Jacdec-Experten weisen zudem auf Wetterextreme in der Region hin, die ein zusätzliches Risikoelement für den Flugbetrieb von Lion Air darstellen.

Platz 2: Pakistan International Airlines (Pakistan)

Pakistan International Airlines (PIA), die nationale Fluggesellschaft Pakistans, steht aufgrund ihrer Sicherheitsbilanz auf dem zweiten Platz der unsichersten Airlines. In den letzten 30 Jahren musste PIA elf Totalverluste mit insgesamt 191 Todesopfern verzeichnen.

Ein erschütterndes Ereignis fand im Mai 2020 statt, als die Piloten eines Airbus A320 trotz wiederholter Warnungen der Fluglotsen den Flughafen Karachi-Jinnah zu hoch anflogen und die Maschine bei dem Versuch zu landen, abstürzte. Von den 99 Menschen an Bord überlebten tragischerweise nur zwei. Die Situation wird durch eine mangelhafte Infrastruktur und die unsichere politische Lage in Pakistan weiter verschärft, was die operationellen Herausforderungen für die Airline erhöht.

Platz 1: UT Air (Russland)

UT Air, eine russische Fluggesellschaft, weist den niedrigsten Sicherheitsindex auf, was auf eine problematische Sicherheitsbilanz hinweist. In den vergangenen zehn Jahren wurden bei UT Air zehn ernste Zwischenfälle registriert. Über einen Zeitraum von 30 Jahren hinweg ereigneten sich sieben Totalverluste, bei denen insgesamt 39 Menschen ihr Leben verloren. Das letzte bedeutende Ereignis fand im Jahr 2020 statt, als bei der Landung eines Flugzeugs in Ussinsk das Hauptfahrwerk versagte und die Maschine über die Landebahn hinausschoss. Glücklicherweise überlebten alle Insassen diesen Zwischenfall, was auf eine glückliche Fügung hinweist in einer ansonsten von Herausforderungen geprägten Sicherheitsgeschichte der Airline.