Europa Fahne

Die Europäische Union setzt sich für eine signifikante Verschärfung der Fluggastrechte ein. Die Änderungen ziehlen darauf ab, Passagieren verbesserte Informatioten, direkte Kommunikation mit Fluggesellschaften und schnellere Rückerstattungen bei Flugausfällen zu gewährleisten. Gleichzeitig soll die EU die Erweiterung der Rechte von Fluggästen mit Behinderung vorantreiben.

Mehr zu den geplanten Änderungen und was diese für Flugpassagiere bedeuten, erfährst Du in diesem Artikel.

Europa Flagge

Verbesserte Information und Kommunikation

Die geplante Initiative der EU-Kommission zielt darauf ab, einen direkten Kommunikationskanal zwischen den Fluggesellschaften und Passagieren zu etablieren, die ihre Flüge über Buchungsportale getätigt haben. Das soll die bisherige Lücke in der Informationsweitergabe schließen. Zukünftig erhalten diese Passagiere sämtliche relevanten Informationen direkt von der Fluggesellschaft, unabhängig davon, ob ihre Buchung über ein Portal oder anderweitig erfolgt ist. Dies umfasst eine breite Palette von Informationen, darunter Details zu etwaigen Flugverspätungen, Flugannullierungen, dem Prozess der Betreuung während dieser Phasen, potenziellen Umleitungen, Möglichkeiten zur Erstattung und die Einreichung von Entschädigungsanträgen.

Die Buchungsplattformen müssen alle relevanten Kontaktdaten der Passagiere an die Fluglinien übermitteln. Diese dürfen jedoch ausschließlich für Benachrichtigungen über Reiseplanänderungen oder Entschädigungsrechte verwendet werden. Missbrauch der Daten könnte EU-Sanktionen nach sich ziehen. Dieser umfassende Informationsfluss soll sicherstellen, dass Passagiere stets auf dem Laufenden sind und ihre Rechte und Optionen klar verstehen, unabhängig von ihrer Buchungsmethode. Die EU will somit die Transparenz steigern und Fluggästen eine bessere Bewältigung unerwarteter Flugereignisse ermöglichen.

Rückerstattung am Flughafen

Beschleunigte Rückerstattungen

Trotz der bereits bestehenden Vorgabe einer 14-tägigen Frist für Rückerstattungen gemäß der EU-Verordnung 261/2004 kam es während der turbulenten Phasen der Corona-Pandemie häufig zu Verzögerungen bei der Rückerstattung von Flugkosten, insbesondere bei Buchungen, die über Vermittler getätigt wurden. Diese Verzögerungen hatten verschiedene Ursachen: darunter die Schwierigkeit, die erforderlichen Zahlungsinformationen der Passagiere zu erhalten.

Die geplante Initiative der EU sieht vor, dass Passagiere ihre Rückerstattungen innerhalb eines Zeitraums von 14 Tagen erhalten sollen. Dieser Schritt zielt darauf ab, die Durchsetzung dieser Frist zu stärken und sicherzustellen, dass Fluggäste ihre finanziellen Mittel nach annullierten Flügen oder anderen Situationen, die eine Rückerstattung erfordern, schnell zurückerstattet bekommen.

Ein Kernpunkt dieser Neuregelung besteht darin, die Zusammenarbeit zwischen den Luftfahrtunternehmen und den Vermittlern zu optimieren. So sollen beide Parteien dazu verpflichtet werden, sicherzustellen, dass die Passagiere innerhalb der festgelegten Frist ihre Rückerstattungen erhalten. Ist beispielsweise die Rückerstattung über einen Vermittler abzuwickeln, der die Flugkosten von seinem eigenen Bankkonto bezahlt hat, so muss die Fluggesellschaft diesem Vermittler innerhalb von sieben Tagen die Kosten erstatten. Daraufhin ist der Vermittler verpflichtet, dem Passagier innerhalb weiterer sieben Tage die Rückerstattung zukommen zu lassen.

Die Regelung zielt auf schnelle Rückerstattungen und transparente Kommunikation zwischen den beteiligten Parteien ab.

Rollstuhl am Flughafen

Barrierefreie Entschädigungsanträge und Erweiterte Rechte für Passagiere mit Behinderungen

Die EU hat es sich zur Aufgabe gemacht, leicht verständliche Antragsformulare für individuelle Entschädigungen bereitzustellen. Diese Formulare sollen barrierefrei gestaltet und in allen Amtssprachen der EU verfügbar sein. Ihr Zweck besteht darin, den Prozess der Entschädigungsanträge zu vereinfachen. Es soll zudem sicherstellen, dass alle Passagiere, unabhängig von ihrer Sprache oder ihren Fähigkeiten, darauf zugreifen können. Zu beachten ist, dass Passagiere zwar nicht gezwungen sind, diese Formulare zu verwenden, aber Fluggesellschaften verpflichtet sind, entsprechende Anfragen über diese Formulare zu beantworten. Diese Maßnahme soll eine bessere Zugänglichkeit und Klarheit bei Entschädigungsanträgen gewährleisten.

Des Weiteren legt die EU einen starken Fokus auf die Rechte von Passagieren mit Behinderungen. Insbesondere betont sie das Recht von Menschen mit Handicap auf eine kostenlose Begleitperson während des Flugs. Bei anderen Verkehrsmitteln existieren bereits solche Regelungen. Diese Initiative soll sicherstellen, dass Passagiere mit besonderen Bedürfnissen angemessen unterstützt werden und gleiche Reisemöglichkeiten erhalten.


Fazit

Insgesamt verdeutlichen die geplanten Maßnahmen der EU-Kommission einen klaren Fokus auf die Verschärfung der Fluggastrechte sowie die Schaffung einer kundenorientierteren und transparenteren Luftfahrtbranche. Verbesserte Kommunikation, beschleunigte Rückerstattungen sowie barrierefreie Entschädigungsanträge stärken die Flugreiseerfahrung. Die Betonung der Rechte von Menschen mit Behinderungen zeigt einen wichtigen Schritt zu einer gerechteren Flugerfahrung. Diese Bemühungen zeigen das Engagement der EU, die Fluggastrechte zu stärken und die Luftfahrtindustrie auf eine kundenfreundlichere und transparentere Ebene zu heben.

Gibt es Probleme bei Deiner nächsten Flugreise? Dann wende Dich an das Team von Passengers friend! Wir helfen Dir, Deine Fluggastrechte durchzusetzen.

Weiterführende Links

https://www.aktive-foerderung-behinderter-menschen.de/de/Info/Nur-fliegen-ist-schoener_/

https://www.familie.de/familienleben/reisen-freizeit/fliegen-mit-kleinkind-12-dinge-die-ich-gerne-vorher-gewusst-haette/