Flugzeug fliegt vor Sonnenaufgang über grüne Felder und Solarfelder, SORA KI.

Fliegen und Klimaschutz – für viele klingt das wie ein Widerspruch. Doch immer mehr Airlines investieren in moderne Technologien, alternative Treibstoffe und effizientere Flugrouten, um ihren CO₂-Ausstoß zu verringern. Während die Luftfahrtbranche weltweit unter Druck steht, ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, zeigt sich: Es gibt klare Unterschiede zwischen den einzelnen Fluggesellschaften.

Der jährlich veröffentlichte atmosfair Airline Index macht genau das sichtbar – er bewertet, welche klimafreundlichen Fluggesellschaften tatsächlich nachhaltiger unterwegs sind und wo noch Nachholbedarf besteht. Das Ranking zeigt, dass Klimaschutz und Flugreisen sich nicht ausschließen müssen – wenn Airlines konsequent auf Effizienz und Innovation setzen.

3D Flugzeug vor grün-blauem Hintergrund

Analyse des atmosfair-Rankings 2024: Wer fliegt am effizientesten?

Der atmosfair Airline Index 2024 liefert eine der umfassendsten Bewertungen zur Klimaperformance im weltweiten Luftverkehr. Über 200 Airlines wurden analysiert – auf Basis von rund 34 Millionen Flügen und mehr als 170 Flugzeugtypen. Bewertet wird, wie effizient eine Fluggesellschaft mit Energie umgeht, gemessen am CO₂-Ausstoß pro transportiertem Passagier und Kilometer.

Das Ergebnis: Die größten Fortschritte zeigen nicht die globalen Netzwerk-Airlines, sondern vor allem Ferien- und Regionalflieger mit junger Flotte und hoher Auslastung.
An der Spitze des aktuellen Rankings steht TUI Airlines Nederland, gefolgt von Wizz Air und Transavia, die alle mit Effizienzgraden über 80 Punkten (auf einer Skala von 0 bis 100) überzeugen. Diese Airlines setzen auf moderne Flugzeugmodelle wie die Airbus-A320neo-Reihe, optimierte Routenplanung und eine besonders energieeffiziente Sitzplatzkonfiguration.

Deutlich schlechter schneiden dagegen klassische Langstrecken-Carrier ab: Große Airlines wie Lufthansa, Emirates oder American Airlines liegen nur im Mittelfeld oder unteren Bereich des Rankings – oft aufgrund älterer Maschinen und geringerer Auslastung auf Interkontinentalrouten.

Der Index macht deutlich: Klimafreundliches Fliegen im eigentlichen Sinn gibt es nicht – jede Flugreise verursacht Emissionen. Doch einige Airlines schaffen es, ihre CO₂-Bilanz spürbar zu verbessern. Wer sich für eine Fluggesellschaft mit hoher Effizienz und moderner Flotte entscheidet, kann die Klimabelastung zumindest reduzieren – ein kleiner, aber messbarer Unterschied in einer Branche im Wandel.

Service-Tipp: Wenn Nachhaltigkeit auf Service trifft

Auch wenn du dich für eine effiziente und moderne Airline entscheidest – ganz reibungslos läuft eine Reise nicht immer.
Verspätungen, Umbuchungen oder Flugausfälle können auch bei den klimafreundlicheren Fluggesellschaften vorkommen. Damit du in solchen Fällen nicht auf deinen Kosten sitzen bleibst, gibt es Passengers friend.

Wir helfen dir, deine Entschädigungsansprüche nach EU-Recht durchzusetzen – schnell, unkompliziert und ohne Kostenrisiko.
So fliegst du nicht nur bewusster, sondern auch mit dem guten Gefühl, dass jemand hinter dir steht, wenn es mal nicht nach Plan läuft.

Nachhaltige Flugrouten symbolisiert Europakarte SORA KI.

Was Fluggesellschaften konkret tun – Maßnahmen für mehr Klimaschutz

Klimafreundlicher zu fliegen bedeutet für Airlines weit mehr, als nur CO₂ zu kompensieren. Die atmosfair-Daten 2024 zeigen deutlich: Fortschritte entstehen dort, wo Fluggesellschaften in echte Technologie investieren und ihre Abläufe konsequent optimieren.

Ein zentraler Faktor ist die Flottenmodernisierung. Neue Flugzeugtypen wie der Airbus A320neo, die Boeing 787 Dreamliner oder der Airbus A350 verbrauchen bis zu 25 % weniger Kerosin als ältere Modelle – bei gleichzeitig reduzierten Emissionen und Lärmbelastung. Viele Airlines, die im atmosfair-Ranking gut abschneiden, setzen fast ausschließlich auf solche Maschinen.

Darüber hinaus spielt der Einsatz sogenannter Sustainable Aviation Fuels (SAF) eine immer größere Rolle. Diese nachhaltigen Treibstoffe werden aus Reststoffen oder synthetischen Quellen gewonnen und können den CO₂-Ausstoß um bis zu 80 % senken. Airlines wie KLM, Lufthansa oder SAS testen SAF bereits im regulären Linienbetrieb – allerdings sind Verfügbarkeit und Kosten nach wie vor große Hürden.

Auch der Betrieb selbst wird klimabewusster: optimierte Routenplanung, verbesserte Wartungsverfahren und höhere Auslastungen helfen, unnötigen Verbrauch zu vermeiden. Sogar kleine Details wie der leichtere Bordservice oder digitale Bordkarten tragen zur Effizienz bei.

Trotz aller Fortschritte bleibt die Bilanz klar: Fliegen bleibt emissionsintensiv, aber technologische Innovationen können den ökologischen Fußabdruck deutlich verringern. Für Passagiere heißt das: Wer bei der Buchung auf moderne Flotten und Engagement für nachhaltige Treibstoffe achtet, trifft eine bessere Wahl – auch für das Klima

Zweigeteiltes Bild, links klimafreundlichen Fliegen, rechts Herausforderungen mit Abgasen.

Herausforderungen und Kritikpunkte beim klimafreundlichen Fliegen

So groß die Fortschritte auch sind – das Ziel einer wirklich klimafreundlichen Luftfahrt liegt noch in weiter Ferne.
Die Technologien, die langfristig CO₂-neutralen Flugverkehr ermöglichen könnten, sind oft noch nicht marktreif oder kaum verfügbar. Besonders nachhaltige Treibstoffe (SAF) stehen bisher nur in sehr geringen Mengen zur Verfügung – sie decken weltweit weniger als 0,1 % des Kerosinverbrauchs ab.

Hinzu kommt: SAF ist teuer. Der Preis liegt aktuell um ein Vielfaches über dem fossilen Treibstoff. Dadurch zögern viele Airlines, große Mengen einzusetzen – selbst wenn sie sich öffentlich zu mehr Klimaschutz bekennen.
Auch der Ausbau alternativer Antriebe wie Wasserstoff- oder Elektroflugzeuge steckt noch in der Testphase und wird frühestens in den 2030er-Jahren eine Rolle spielen.

Kritik gibt es außerdem an der Kompensationspraxis vieler Airlines. CO₂-Ausgleich über Zertifikate klingt zwar gut, ist aber umstritten – zu oft handelt es sich um Projekte mit unklarer Klimawirkung oder zweifelhafter Nachverfolgung. Statt echter Reduktion werden Emissionen häufig nur „verrechnet“.

Und schließlich gibt es ein strukturelles Problem: Der Luftverkehr wächst global weiter. Selbst wenn einzelne Airlines effizienter werden, steigen die Gesamtemissionen weiter an. Ohne verbindliche politische Vorgaben und technologische Durchbrüche wird die Branche ihr Klimaziel kaum erreichen.

Der atmosfair-Index macht deshalb transparent, wer sich ehrlich bemüht – und wer sich vor allem grün vermarktet. Für Passagiere bedeutet das: Bewusste Entscheidungen treffen, kritisch bleiben und dort fliegen, wo Fortschritt mehr ist als ein PR-Versprechen.

Blick aus Flugzeugfenster mit Reisepass und Blattsymbol, SORA KI.

Was du als Passagier tun kannst – nachhaltiger fliegen im Alltag

Auch wenn der größte Hebel bei den Airlines liegt, kannst du selbst einiges tun, um deine Flugreisen umweltbewusster zu gestalten. Kleine Entscheidungen summieren sich – und machen am Ende einen Unterschied.

1. Wähle effiziente Airlines.
Orientiere dich an Rankings wie dem atmosfair Airline Index, um klimafreundlichere Fluggesellschaften zu erkennen. Junge Flotten, gute Auslastung und moderne Flugzeugtypen stehen meist für einen geringeren CO₂-Ausstoß.

2. Buche Direktflüge, wenn möglich.
Start und Landung verbrauchen den meisten Treibstoff. Jeder vermiedene Zwischenstopp spart Emissionen – und Zeit.

3. Reise mit leichtem Gepäck.
Je weniger Gewicht an Bord, desto geringer der Verbrauch.
Gerade auf Kurzstrecken kann das einen messbaren Unterschied machen.

4. Kompensiere bewusst – und überprüfe Anbieter.
Wenn du CO₂ kompensierst, achte darauf, dass die Projekte transparent, zertifiziert und nachvollziehbar sind (z. B. Gold Standard oder VCS).

5. Nutze Alternativen, wo es sinnvoll ist.
Auf Inlandsstrecken oder in Europa kann oft die Bahn oder ein Nachtzug eine echte Alternative sein – vor allem bei Reisen unter 1.000 Kilometern.

6. Kenne deine Rechte als Fluggast.
Auch nachhaltige Airlines sind nicht vor Verspätungen oder Flugausfällen geschützt.
Wenn etwas schiefgeht, kannst du mit Passengers Friend deine Entschädigung schnell und unkompliziert einfordern – ganz ohne Risiko.

Am Ende zählt: Bewusst reisen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – bei der Wahl der Airline, bei der Planung und im Umgang mit den eigenen Ansprüchen. So kannst du aktiv dazu beitragen, dass Fliegen Schritt für Schritt klimafreundlicher wird.


Fazit: Klimaschutz über den Wolken bleibt eine Herausforderung

Klimafreundliches Fliegen ist kein erreichter Zustand, sondern ein langer Prozess. Der atmosfair Airline Index 2024 zeigt, dass einige Airlines mit modernen Flotten, effizientem Betrieb und nachhaltigen Treibstoffen deutliche Fortschritte machen – doch der Weg zu einer wirklich klimaneutralen Luftfahrt ist noch weit.

Fliegen wird immer Emissionen verursachen. Aber wer sich informiert, bewusst bucht und nachhaltige Alternativen nutzt, kann dazu beitragen, dass die Branche sich weiter in die richtige Richtung bewegt. Jede Entscheidung – von der Airline-Wahl bis zum bewussten Reisen – ist ein kleiner Schritt auf dem Weg zu einer verantwortungsvolleren Mobilität.